Musikschule Kolesnikov

— Mein lieber Musikfreund
(ja — du, der grade diese Zeilen liest
und sich vielleicht bereits für Folgendes entschließt,
nicht wahllos um sich her zu trällern,
im Gegenteil — den Klang der klassischen Gitarre für sich zu nehmen),
erhöre nun die erste meiner Lehren,
und diese — laut meiner Praxis —
muß ich dir wiederholen —
nicht ein-, nicht zwei-, nicht dreimal…
So!
Erlerne, merke, schreibe auf, falls du zum Schreiben etwas hast…
Mir ist es wichtig, sogar sehr, mein lieber Schüler,
dass du das Thema gründlich lernst und ganz fest weißt:
all das, was ich sogleich und gerne dir erzählen werde,
verbleibt mit dir ein ganzes Leben lang (mag sein — noch länger).
Reiß dich zusamm’ für die kurze Lektion,
hierfür ist die Kraft der Einbildung von Belang.
Das soll uns helfen heute — bereits an diesem schönen Tage.
Jetzt los!
Nun stellen wir uns etwas Offenbares vor:
wohl ein Konzert und du auf einer Bühne sitzend,
dann sehen wir das Publikum und einen Schützen mitten drin
(kein Horoskop-Maskottchen, nein, vielmehr einen echten Kämpfer
— einen Kämpfer der seriöseren Art),
noch sehen wir ganz deutlich ein Visier — eindeutig auf dich zielend,
erwartend Fehler, die in deinem Spiel noch leicht zu finden sind.
Ist es soweit, befiehlt der Schütze seinem Zeigefinger,
dem, der an dem Abzug hängt:
«Ich seh’ ihn. Schieß! Er gehört ganz dir!»
— Mich?! Auf mich?
— Nicht dich… Nicht gänzlich jedenfalls. Nur auf deinen Finger…
— Auf welchen denn?
— Na auf den, der hinterm Griffe sich befinden sollte! Auf diesen da…
— Den Daumen?
— Ja, der bei Rechtshändlern auf der linken Hand
und bei Linkshändlern auf der rechten Hand zu finden ist,
der — herauslugend — nicht anders aussieht, als ein Zweig
vom Holzgriff der Gitarre.
Herauslugen tut er nur bei denen,
die das Gitarrenspiel nicht meistern,
bei denen,
die an Orten lernen,
wo Kindern Keiner was Vernünftiges erzählt,
da, wo die Wahrheit und das Wissen noch im Schatten bleiben,
oder das Thema den Lehrern nicht bekannt.
Genau auf ihn zielt der Schütze
(wieso bloß jetzt gerät dein Arm vom Griff hinter den Rücken?)
Es herrscht ganzjährige Saison
und immer bleibt «Lizenz zum Töten» gültig.
Den Abschuss übernimmt erfahrener Experte…
Ja, nur er
(nicht jeder trifft das Ziel,
ein anderer dafür hat keine Ausrüstung,
der Saal ist meistens nur mit Hörern ganz gefüllt).
Und unser Schütze verfehlt nicht, nein. Vergesse!
Vergiss alles über Ausrutscher, Kutscher,
ja sogar Daumenlutscher, denn das Ziel wird getroffen.
So wie ein Falke bleibt der Schütze zielend,
hochgradig konzentriert,
und hält in deiner Nähe jederzeit sich auf.
Nur sieht der Schütze deinen Finger,
der rauslugt (anmutend, eine Luger-Pistole damit verhöhnen zu wollen), —
so kommt’s gleich hier zur Schuss!
Ein Schuss — der führt zu Schmerzen,
sofort, durch die heftige Kugel…
Erinnerst du dich an ’nen Wespenstich?
— Au! Oh weh!
— Aha! Prägst du dir ein, diesen meinen Vergleich?
Also, versuch’ nicht mal zu rebellieren,
keine Kritiker zu provozieren;
ver-ber-gen ewig sollst du ihn — den Daumen…
Wo? Richtig. Hinterm Griff.
Und denk an etwas Gutes — an etwas Anderes dabei…
— Und was ist mit dem Schützen dort?
— Den Schützen lass‘ dir nur lauschen,
während sein Finger im Rhythmus der Musik am Abzug tanzt.

Итак, скрипач!
На практике бытует аксиома
и ей вы строго следовать должны:
Покорным — па-рал-лель-ным!—
дóлжно быть смычку подставке!
Ей отдаёт он (через струны) учения достойные плоды.
Она ж их дальше гонит — к верхней деке,
та — через душку — к нижней… где Аид!

— Учитель!
Что я делаю не так?
— Ещё разок… Скрипач!
Я буду повторять тебе, пока ты крепко не усвоишь:
Когда спускаешься в Аид,
то не забудь… не забывай о главном —
друг другу параллельны не рука руке,
а твой смычок в руке… (Чему?)
— А-а-а… М-м-м…
— Под…
— …ставке?
— Правильно! …подставке скрипки.
Лишь эта пара твой маршрут проложит верно
и оступиться на пути в Аид не даст.

(Увидишься с Аидом, передай:
«Учитель просит Вас, Аид, вернуть на месяц-два
нам к жизни Паганини —
для мастер-класса,
для школы нашей славной и учащихся ребят,
чтоб тот нам внятно рассказал:
как важно быть в учении прилежным…
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .»
О взрослых умолчу.
Те знают всё и так.)